Zwei Highlights für Deine Watchlist
Das Morgencrew Stream-Team empfiehlt
Foto: Suzanne Tenner/©2022 Lucasfilm/
Das Morgencrew-Stream-Team mit neuen Film- und Serienhighlights.
Hier zum Nachhören:
24.08.2023
Streaminghighlights Ahsoka und Heart of Stone
Hier ausführliche Infos zu den beiden Stream-Team-Empfehlungen:
1. Disney+ zeigt neue Abenteuer in einer «weit, weit entfernten Galaxie». «Ahsoka» aus dem «Star Wars»-Universum knüpft an «The Mandalorian» an. Rosario Dawson spielt die Titelrolle.
London (dpa) - Seit Disney im Jahr 2012 die Produktionsfirma Lucasfilm und damit auch das «Star Wars»-Universum übernommen hat, produzierte der Konzern viel Masse, aber durchaus auch Klasse. Die hervorragende Serie «The Mandalorian» von Jon Favreau und David Filoni ist ein Aushängeschild des Streaming-Anbieters. Das Spin-off «Das Buch von Boba Fett» kam nicht ganz so gut an, hatte aber durchaus seine Momente. Nun folgt die nächste Serie von Favreau und Filoni, die direkt mit «The Mandalorian» verknüpft ist. «Ahsoka» startet am 23. August.
Die Geschichte spielt nach den Ereignissen des «Star Wars»-Kinofilms «Episode VI - Rückkehr der Jedi-Ritter» von 1983. Das galaktische Imperium ist gefallen, eine neue Republik tritt an seine Stelle. Im Hintergrund arbeiten allerdings bereits dunkle Mächte daran, den für tot gehaltenen Großadmiral Thrawn zurückzubringen. Nach Thrawns Rückkehr, so glauben sie, könnten die Überreste des Imperiums unter seiner Führung erneut mobilisiert werden.
Die frühere Jedi-Ritterin Ahsoka Tano (Rosario Dawson), die von Anakin Skywalker ausgebildet, deren Training jedoch nie abgeschlossen wurde, will das verhindern. Mit Unterstützung ihrer Schülerin, der Mandalorianerin Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzo), und General Hera Syndulla (Mary Elizabeth Winstead) will sie den Plan von Thrawns Verbündeter Morgan Elsbeth (Diana Lee Inosanto) verhindern und muss sich dabei dem abtrünnigen Jedi Baylan Skoll (Ray Stevenson), dessen Schülerin Shin Hati (Ivanna Sakhno) und diversen anderen sinistren Gestalten entgegenstellen.
Die Serie «Ahsoka» lässt sich zunächst sehr viel Zeit. Vielleicht zu viel. Einige Szenen in den ersten beiden der insgesamt acht Episoden sind unnötig langsam, teilweise sogar zäh und langatmig. Aber immer, wenn die Handlung endlich Fahrt aufnimmt, geht es richtig zur Sache. Dann bietet «Ahsoka» packende Action und echtes «Star Wars»-Feeling. Für gute Unterhaltung sorgt außerdem der sympathische Droide Huyang, dem «Doctor Who»-Star David Tennant in der Originalversion auf herrlich britische Art seine Stimme leiht.
Das «Mandalorian»-Spin-off punktet mit faszinierenden Kulissen, tollen Bildern und atmosphärischer Musik von Kevin Kiner. Der 64-Jährige zeichnete schon für die musikalische Begleitung mehrerer animierter «Star Wars»-Serien verantwortlich. Kiners Soundtrack für «Ahsoka» klingt mitunter wie eine düstere Neu-Interpretation der Musik des legendären «Star Wars»-Komponisten John Williams, ohne allerdings den großen Maestro zu imitieren oder überhaupt dessen Melodien zu verwenden.
«Ahsoka» ist die erste «Star Wars»-Serie, bei der Frauen im Vordergrund stehen. Die Figur Ahsoka Tano genießt unter «Star Wars»-Fans Kultstatus. Sie spielte bereits in den animierten Abenteuer «Star Wars: The Clone Wars» und «Star Wars Rebel» eine wichtige Rolle und war sogar als Stimme im Kinofilm «Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers» zu hören. Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieser Charakter eine eigene Serie bekommen würde. Die vielseitige Dawson - bekannt aus «Sin City» und «Men in Black II» - spielte Ahsoka bereits in je einer Folge von «The Mandalorian» und «Das Buch von Boba Fett».
Die viel gelobte, aber sehr düstere, dystopische «Star Wars»-Serie «Andor» soll unterdessen eine zweite Staffel bekommen. «Obi-Wan» löste, milde gesagt, gemischte Reaktionen aus und wird wohl nicht fortgesetzt. Filoni und Favreau sind bei beiden Serien nicht involviert. Allerdings schwächelte ihr «Mandalorian» in der dritten Staffel ein wenig und enttäuschte einige Fans.
Anders als «The Mandalorian» ist «Ahsoka» übrigens nicht in einzelne Geschichten unterteilt, sondern erzählt eine fortlaufende Handlung. Ob Filoni und Favreau mit ihrer neuen Serie die Erwartungen der riesigen «Star Wars»-Fangemeinde erfüllen können, bleibt abzuwarten. Die ersten beiden Folgen machen Lust auf mehr. Doch die Charaktere sind bisher noch zu eindimensional. Es braucht mehr als Lichtschwert-Kämpfe und rasende Speeder-Bikes, um sie mit Leben zu füllen. Erst dann ist die Macht wirklich mit «Ahsoka».
2.James Bond und «Mission Impossible» bekommen weibliche Konkurrenz: Bei Netflix kämpft Gal Gadot als Geheimagentin. An ihrer Seite kümmert sich Matthias Schweighöfer ums Technische.
Berlin (dpa) - Als «Wonder Woman» mischt Gal Gadot seit 2016 das männlich dominierte Superhelden-Universum auf. Jetzt nimmt sich die israelische Schauspielerin das Geheimagenten-Genre vor. Im neuen Netflix-Film «Heart of Stone» (seit 11. August online) macht sie James Bond und Ethan Hunt aus «Mission: Impossible» ernsthafte Konkurrenz.
Gadot arbeitet als Agentin Rachel Stone in der geheimen Friedensorganisation «Charta», die seit 20 Jahren unabhängig von Regierungen agiert, um den Weltfrieden zu sichern. Ihre Agenten tragen alle Namen von Spielkarten.
Ihre größte Waffe ist dabei eine denkende Maschine, die «das Herz» genannt wird. Sie kann sich in Handys, Stromnetze, Banken, Regierungen und Gesundheitsakten hacken.
Dass diese Maschine Wissen und Macht bedeutet, bekommt auch eine Gruppe um die junge Hackerin Keya (Alia Bhatt) mit, die es mit der «Charta» aufnimmt.
Der Agentenfilm des britischen Regisseurs Tom Harper («Die Aeronauten») ist schon von Beginn an als Streaming-Pendant zu 007 und Co. angelegt. Mit den italienischen Alpen, London, Lissabon, der Wüste Senegals und Island gibt es zahlreiche Orte, an denen sich Gadot zum Teil äußerst unrealistische, aber actiongeladene Verfolgungsjagden liefert.
Die weibliche Superagentin (Spielkarte «Herz-Neun») hängt dabei an Skilift-Seilen, rast mit dem Schneemobil die Pisten hinunter oder kämpft in luftiger Höhe auf einem Zeppelin. Dabei ist sie - natürlich - unkaputtbar.
Eine weitere Parallele: Die «Charta» ist technisch hoch entwickelt. Und da kommt der deutsche Hollywood-Star Matthias Schweighöfer ins Spiel. Der unterstützt Stone als Technik-Ass («Herz-Bube») im Hauptquartier mit allerlei Wissen, welches «das Herz» liefert. Dabei schiebt er ständig irgendwelche 3D-Simulationen und Hologramme durch die Lüfte, was hin und wieder recht komisch wirkt.
«Ich musste ab und an selbst lachen, denn ich stand in einem riesigen Raum und habe meine Tanzperformances durchgezogen, während die anderen versucht haben, ihre ernsten Rollen zu spielen», sagte Schweighöfer vor einigen Wochen der Deutschen Presse-Agentur.
Für ihn sei es durchaus anstrengend gewesen. «Denn ich musste neben diesen passgenauen Handbewegungen auch noch recht informative Texte aufsagen.» Ansonsten verzichtet der zweistündige Actionstreifen aber weitgehend auf Humor und setzt voll auf weibliche Action.
In weiteren Rollen sind Jamie Dornan («Fify Shades of Grey») und Glenn Close («Die Frau des Nobelpreisträgers) zu sehen. Doch der Fokus liegt ganz klar auf der 38-jährigen Gadot, die den Film zusammen mit ihrem Mann auch produziert.
In Sachen Action und Charme kann Agentin Stone dabei durchaus mit ihren männlichen Kollegen mithalten, auch wenn inhaltlich durchaus noch Luft nach oben ist. Dennoch ist es erfrischend, dass Netflix in Zeiten, in denen sich Bond-Fans vehement gegen einen weiblichen Nachfolger von Daniel Craig wehren, einfach seine eigene 007 ins Rennen schickt.
Zwar gab es im Kino durchaus weibliche Geheimagentinnen, etwa in «Atomic Blonde» (2017) mit Charlize Theron, «Red Sparrow» (2018) mit Jennifer Lawrence und natürlich «Nikita» (1990) von Luc Besson. Doch zu einem richtigen Franchise hat es nie gereicht. Vielleicht schafft das ja «Wonder Woman» Gadot.