Erster Coronavirus-Fall in Deutschland

Wie hoch ist das Risiko einer Ausbreitung?

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Foto: picture alliance / dpa

Update: 28.01.2020

Erster Coronavirus-Fall in Deutschland

Erstmals ist in Deutschland eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern habe sich mit dem Erreger infiziert. Der Patient befindet sich nach Angaben der "Task Force Infektiologie" des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit klinisch in einem guten Zustand, wie es in der Mitteilung vom Montag hieß. «Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert.» Weitere Angaben zu dem Mann machte der Sprecher zunächst nicht.

Wie hoch ist das Risiko einer Ausbreitung?

Der Ministeriumssprecher betonte: "Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird von der 'Task Force Infektiologie' des LGL und vom Robert Koch-Institut (RKI) derzeit als gering erachtet." Menschen, die engen Kontakt mit dem Patienten hatten, würden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert.

Gab es noch weitere Fälle?

Bislang hatte es in Deutschland lediglich Verdachtsfälle gegeben. Einige Bundesländer haben ergänzende Sicherheitsvorkehrungen getroffen, beispielsweise an Flughäfen. Pandemie- und Umgangspläne sorgten für Klarheit, was im Fall der Fälle an den Flughäfen und an den Kliniken zu tun sei. In Europa waren zuvor drei Infektionen mit dem neuartigen Virus nachgewiesen worden. Alle drei betrafen Menschen in Frankreich, die zuvor in China gewesen waren.

Zur ersten bestätigten Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland informiert das bayerische Gesundheitsministerium heute Vormittag in einer Pressekonferenz gegen 10 Uhr.



23.01.2020

In China breitet sich die neue Lungenkrankheit weiter aus. Die chinesische Millionenmetropole Wuhan, in der das Virus ursprünglich ausgebrochen war, steht praktisch unter Quarantäne. Die Bewohner sollen nur noch mit Masken auf die Straße gehen. Flüge, Zügen, Fähren und Fernbusse werden gestoppt. Bewohner Wuhans wurden aufgefordert, die zentralchinesische Stadt nicht mehr zu verlassen. Auch der Nahverkehr mit U-Bahnen und Bussen wurde demnach eingestellt. In Wuhan, wo das neuartige Coronavirus vermutlich auf einem Tiermarkt ausgebrochen war, leben rund elf Millionen Menschen.

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Die Menschen werden aufgefordert, nur noch mit Schutzmasken in die Öffentlichkeit zu gehen. | Foto: dpa, Foto: Xiao Yijiu/XinHua/dpa

Die Zahl der Infizierten steigt an

Derweil steigt die Zahl der nachgewiesenen Erkrankungen weiter an. Das Virus hat sich mittlerweile auch in großen Teilen Chinas und auch über die Landesgrenzen hinaus verbreitet. Die Krankheit war bereits in Japan, Südkorea, Taiwan, Thailand und den USA nachgewiesen worden.

In Deutschland müssen wir uns keine Sorgen machen

Bis ein Impfstoff gegen die neue Lungenkrankheit entwickelt wird, kann es mindestens ein Jahr dauern. In Europa gab es bis Mittwoch keine Nachweise der Krankheit. Für die Menschen in Deutschland besteht nach Einschätzung der Bundesregierung ein "sehr geringes" Gesundheitsrisiko. Es gebe keinen Grund, jetzt in Alarmismus zu verfallen, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

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Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit | Foto: dpa, Foto: Kay Nietfeld/dpa

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